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Kapitel 11 – Die Erdgottheit beschützt das Dharma

Das Sutra der ursprünglichen Gelübde des Bodhisattva Kṣitigarbha 11

 

Kapitel 11 – Die Erdgottheit beschützt das Dharma

Da sprach die standhafte Erdgottheit zu Buddha:
„Weltverehrter, seit längst vergangenen Zeiten bis heute habe ich unzählige große Bodhisattvas beobachtet und ihnen Verehrung erwiesen. Alle von ihnen besitzen unvorstellbare spirituelle Kräfte und Weisheit und befreien weitreichend unzählige Lebewesen.
Unter diesen Bodhisattvas hat dieser Bodhisattva Kṣitigarbha besonders tiefgreifende Gelübde abgelegt.

Weltverehrter, dieser Bodhisattva Kṣitigarbha hat ein äußerst tiefes karmisches Band mit Jambudvīpa. So wie auch die Bodhisattvas Mañjuśrī, Samantabhadra, Avalokiteśvara und Maitreya sich in Hunderten und Tausenden von Körperformen manifestieren, um die Wesen der sechs Daseinsbereiche zu erlösen – und ihre Gelübde werden sich letztlich erfüllen –,
so ist doch dieser Bodhisattva Kṣitigarbha in seinem Wirken zur Befreiung aller Wesen in den sechs Daseinsbereichen ganz besonders. Die Zahl seiner abgelegten Gelübde reicht über Zeiträume hinweg, die so zahlreich sind wie Hunderte und Milliarden von Ganges-Sandkörnern.“

**„Weltverehrter, ich beobachte die Lebewesen der Gegenwart und der Zukunft:
Wenn sie im Süden ihrer Wohnstätte einen sauberen Ort wählen und dort aus Erde, Stein, Bambus oder Holz eine kleine Halle errichten,
in der sie eine Statue des Bodhisattva Kṣitigarbha aufstellen oder sein Bildnis malen – selbst wenn sie es aus Gold, Silber, Bronze oder Eisen anfertigen –,
und dann Räucherwerk darbringen, ihn verehren, anschauen, sich vor ihm verneigen und ihn lobpreisen,
dann werden sie an ihrem Wohnort zehn Arten von Nutzen erfahren.

Und welche zehn sind das?

  1. Das Land wird fruchtbar,
  2. Das Heim bleibt dauerhaft friedlich,
  3. Verstorbene Angehörige werden im Himmel wiedergeboren,
  4. Die Lebenden erhalten ein längeres Leben,
  5. Ihre Wünsche erfüllen sich nach ihrem Willen,
  6. Sie bleiben von Wasser- und Feuersbrünsten verschont,
  7. Verluste und Vergeudung werden beseitigt,
  8. Albträume hören auf,
  9. Beim Kommen und Gehen werden sie von göttlichen Wesen beschützt,
  10. Sie begegnen oft Gelegenheiten, Heiligkeit zu erlangen.

Weltverehrter, wenn die Lebewesen der Gegenwart und der Zukunft an ihrem Wohnort solch eine Verehrung vollziehen,
werden sie diese zehn Arten von Nutzen erfahren.“**

Da sprach die Erdgottheit erneut zum Buddha:

„Weltverehrter, in zukünftigen Zeiten,
wenn es rechtschaffene Männer und Frauen gibt,
die an ihrem Wohnort dieses Sutra aufbewahren
und ein Bildnis des Bodhisattva besitzen,
wenn sie darüber hinaus das Sutra rezitieren
und dem Bodhisattva Opfergaben darbringen,
so werde ich – Tag und Nacht – mit meiner göttlichen Kraft
diese Person beschützen.

Sie wird frei bleiben von Wasserkatastrophen,
Brandunglücken, Diebstahl, großen und kleinen Unheil,
und alles Böse wird beseitigt werden.“

Der Buddha sprach zur Erd-Gottheit Kṣitigarbha:

„Deine göttliche Kraft ist gewaltig –
nur wenige andere Gottheiten können mit dir verglichen werden.
Warum ist das so?
Weil das ganze Land von Jambudvīpa
unter deinem Schutz steht:
Selbst Gräser, Bäume, Sand und Steine,
Reis, Hanf, Bambus, Getreide und Edelsteine –
alles, was aus der Erde wächst,
entsteht dank deiner Kraft.

Zudem lobst du stets
die Verdienste des Bodhisattva Kṣitigarbha
und sein segensreiches Wirken.
Deine Verdienste und deine spirituelle Macht
übersteigen die anderer Erd-Gottheiten
um das Hundert- oder Tausendfache.

Wenn in künftigen Zeiten
rechtschaffene Männer und Frauen
dem Bodhisattva Opfer darbringen
und dieses Sutra rezitieren –
dann sollst du, wenn sie auch nur
einem Punkt aus dem Sutra folgen,
deine göttliche Kraft nutzen, um sie zu beschützen.
Sorge dafür, dass weder Unheil
noch Unglück auch nur zu ihren Ohren dringt,
geschweige denn, dass sie es erleiden müssen.

Doch nicht nur du allein sollst sie beschützen:
Auch Śakra (der Gott Indra), Brahmā und ihre Gefolgschaft,
sowie alle himmlischen Wesen und ihre Begleiter,
werden sie ebenfalls beschützen.

Warum erhalten sie diesen Schutz der Heiligen?
Weil sie die Gestalt des Bodhisattva Kṣitigarbha
mit Ehrfurcht betrachten und verehren
und dieses Sutra der ursprünglichen Gelübde rezitieren.
Dadurch werden sie schließlich sicher
das Meer des Leidens verlassen
und das Glück des Nirvāṇa erlangen.

Genau deshalb
erhalten sie so großen Schutz.“